Freitag, 19. März 2010

Vom bergischen Land, tollem Wetter und einer U-Bahn-Fahrt



Zusammenfassung der heutigen Tour:
Tourdaten: Dortmund - Solingen
Gefahrene Strecke: 64,5 km
Benötigte Zeit: 5h 42m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 12,7 km/h

Schmerzskalen (1 = so lala ; 10 = ach du verdammte sch****)
Schmerzen im Hintern: 3
Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur: 9
Schmerzen im Schulternbereich: 2

Zurückblickend auf die letzten Etappen, muss ich ehrlich zugeben, dass mir die heutige Etappe von allen bisher gefahrenen Etappen wirklich am Besten gefallen hat. Diese Aussage hat natürlich nicht zuletzt mit dem fantastischen Wetter und der beeindruckenden Landschaft zu tun.
Die Etappe begann mit einem kleinen Ausflug in den bergigen Teil hinter Dortmund, der gleich mit einer knapp 10km-langen Passage neben einer stark befahrenen Bundesstraße führte. Mal abgesehen, von haarsträubenden und nach meiner Einschätzung ziemlich gefährlichen Überquerungen von Abfahrten, ging der Radweg in einen nicht so sehr befahrenen Teil ins Hinterland über.
Hier bot Nordrhein-Westfalen wirklich alles auf, was Steigungen so mit sich bringen. Nach diesem Hindernis öffnete sich eine weite Landschaft mit tollem Ausblick und einer einfach umwerfend klaren Luft. Die nun folgende Abfahrt von knapp 5km war fantastisch, da man sich nicht nur mit ungewohnten Geschwindigkeiten von mehr als 50 km/h den Berg runterschießen konnte, sondern zu allem Nervenkitzel auch allerhand Unrat auf dem Fahrradweg ausweichen musste. Neben unzähligen Scherben, Splitt und Überresten des heimischen Nadel- und Blätterwaldes forderten auch äußerst eng geschnittene Serpentinen dem Fahrer einfach alles ab - Im Grunde genommen kann man aber keinen Behörden einen Vorwurf machen, da ich selbst zugeben muss, dass ich wahrscheinlich der erste Fahrradfahrer bin, der diese Strecke dieses Jahr gefahren ist.
Der plötzliche Wärmeeinbruch brachte heute auch schon die ersten Sandalen- und Minirockträgerinnen auf den Plan. Natürlich gebe ich zu, dass ich es als äußerst befreiend fand, heute das erste Mal auf dieser Tour ohne Thermoklamotten eine Etappe zu beginnen, allerdings finde ich es ziemlich risikofreudig und übertrieben eine Lungenentzündung schon zu diesem Zeitpunkt des Jahres zu riskieren.
Etappenziel war heute das allseits bekannte Messer-Städtchen Solingen, dass, nach meiner Meinung, im Vergleich mit anderen NRW-Städten mit besonders vielen kleinen Dönerläden aufwartet. Ich möchte gerne mal wissen, ob es im Rahmen der Konsum- und Kaufverhaltensforschung auch eine spezielle Fragerunde zu den Essgewohnheiten von Menschengruppen gibt. Den Eindruck, den man seit gestern in jedem Dorf, in jeder Stadt in NRW hat, ist der, dass sich die hier lebende Bevölkerung ausschließlich von den türkischen Taschen ernährt.
Im Rahmen der Abendplanung habe ich mir einen kleinen Ausflug in das Dorf Köln gegönnt, dass in der nicht weit zurückliegenden Vergangenheit mit allerhand interessanten Schlagzeilen im Fokus des öffentlichen Interesses stand. Offenbar wurden beim Bau der neuen U-Bahnstrecke allerhand sicherheitsrelevanter Baustoffe erst gar nicht verbaut, was zu einem Sicherheitsrisiko führen könnte. Nun ja, eine Begehung und Benutzung der bereits in Betrieb befindlichen U-Bahn bringt mich allerdings zu dem Urteil, dass bei dem derzeitigen Zustand der Kölner-U-und-S-Bahnen ein Zusammenbrechen der Tunnel wirklich das kleinere Problem darstellt. Wer einmal mit der Linie 5 Richtung Dom-Platte gefahren ist und dem Zugführer bei jeder Haltestelle ansehen konnte, dass es ihn sichtlich nervt ständig die Türen von Hand zu schließen, wird verstehen, dass die Sparmaßnahmen beim Bau der neuen U-Bahn-Strecke nur zur Instandhaltung der noch in Betrieb befindlichen Anlagen investiert wurden.
Habe soeben die Planung für die morgige Etappe festgelegt und freue mich auf einige Stellen, die an der ersten Rheintour abgefahren werden - Bis dahin, Gute Nacht.

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