Zusammenfassung der heutigen Tour:
Tourdaten: Solingen - Bad Ems
Gefahrene Strecke: 138 km (geplant) ; 67,6 km (gefahren)
Benötigte Zeit: 6h 01m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 12,9 km/h
Schmerzskalen (1 = so lala ; 10 = ach du verdammte sch****)
Schmerzen im Hintern: 6
Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur: 6
Schmerzen im Schulternbereich: 2
Ich glaube ich habe mich an dieser Etappe ein klein wenig übernommen. Vielleicht waren es auch einfach viele kleine Einflüsse, die die heutige Etappe deutlich erschwert haben. Doch erstmal ganz von Anfang an. Ich bin in Solingen bei einem Freund, Tom, untergekommen, den ich über Lydia kennengelernt habe und ihn vor allem nach der letzte Nacht sehr zu schätzen und bewundern gelernt habe. Grund hierfür ist einfach, dass ich nach der Rückkehr aus Köln mit Tom ein hoch interessantes Gespräch über Kunst, Musik und das Leben in diesen Bereichen begonnen habe. Was vielleicht zu erwähnen bliebe ist die Tatsache, dass Tom seines Zeichens Dirigent und gerade an mehreren Produktionen gleichzeitig beteiligt ist. Wie allgemein bekannt, ist der Nachteil an unterhaltsamen Konversationen das Problem der verstreichenden Zeit. In unserem Fall führte es dazu, dass ich nach dem Blog-Eintrag-Schreiben erst gegen 2 Uhr ins Bett kam. Im Grund genommen kein Problem, wenn da nicht das Problem des Aufstehens am nächsten Morgen wäre.
Ich habe heute ein klein wenig verschlafen - Nicht richtig, dennoch wurde ich gegen 9 Uhr wach und wurde an einen reichhaltigen Frühstückstisch gesetzt. Nach der erfolgreichen Beendigung des Essens, dem Fertigmachen, zeigte die Uhr bereits 10 Uhr an, sodass meine Etappe nicht vor 10:30 Uhr beginnen konnte. Haken an der heutigen Etappe ist das Problem, dass die gestrige Tour eigentlich nicht bis Solingen geplant war, sondern ca. 20km weiter nach Köln führen sollte. Heute kamen also zu den sowieso zu fahrenden 103 km noch mehr als die 20km aus Solingen hinzu. Generell fing die Tour gut an, doch nach knapp 2km merkte ich, wie der Hinterreifen deutlich an Luft verlor und mich somit schon kurz nach dem Start zu einer Reparatur zwang. Durch eine leicht undurchsichtige Streckenführung kam ich mit nun doch schon deutlicher Verspätung an den Rhein.
Ich musste mir heute ebenfalls eingestehen, dass der Rhein ganz schon riesig ist und ich mich für die nächste Zeit bei dem Kommentar "da wird noch eine Menge Wasser den Rhein runterfließen..." sicherlich deutlich zurückhalten werde. Erschwerend kam hinzu, dass man, durch diverse Chemieproduktionsanlagen oder anderer wassernaher Industrien nicht immer direkt am Rhein fahren kann und somit zu den geplanten Kilometer noch weitere für die Umfahrungen dazukamen. Ich habe es mir dennoch nicht nehmen lassen in Porz kurz im Urbacher Weg, meiner Adresse von vor etwas mehr als einem Jahr, vorbeizuschauen und habe mit Freude festgestellt, dass mich auch an diesem Punkt nichts mehr hinzieht.
Nach einigen Kilometern meldete sich ein Schmerz in meinem rechten Knie. Generell gehe ich davon aus, dass mein Körper jetzt einfach auf die massive Belastung der letzten Tage reagiert. Um Schlimmeres zu verhindern habe ich das Tempo deutlich runtergenommen und versucht das rechte Bein zu entlasten. Circa 20km nach Köln war allerdings ein Punkt erreicht, an dem ich eine Entscheidung treffen musste, wie ich die heutige Etappe zu Ende bringe. Nach grobem Überschlagen erschien es mir am Sinnvollsten ab Bonn mit dem öffentlichen Nahverkehr bis Bad Ems zu fahren. Nach rückwirkender Betrachtung eine gute Wahl, da ich spätestens nach Koblenz den Anstieg nach Bad Ems nicht mehr geschafft hätte und bezüglich der Schmerzen im Knie keinesfalls die weitere Tour gefährden wollte.
In Bad Ems angekommen, begann wie jeden Tag, die Suche nach der reservierten Übernachtungsmöglichkeit. Bad Ems an sich ist wunderschön. Es liegt in einem Tal und ist ein Kurort, wie er im Buche steht. Ein kleiner Fluss durchfließt in malerischer, romantischer Manier den Ort, an dem man sich wie in einer anderen Welt fühlt. Der Höhepunkt war allerdings die Jugendherberge. Diese liegt circa 200m über der Stadt am Ende einer 2km langen Straße mit 16% Steigung - ein absolutes No-Go an diesem Abend. Für den Aufstieg habe ich zu Fuß, das Rad schiebend, kanpp 45 Minuten gebraucht. Die Aussicht ist grandios, der Ort fantastisch, doch der Weg die Hölle!
Zu meiner Routenplanung und der anschließenden Durchführung: Im Allgemeinen habe ich mich in den letzten Tagen damit abgefunden, dass man sich mal verfahren kann - Das kommt schonmal vor. Wenn ich allerdings nach einem Tag mit diesen heutigen Ausmaßen in einer Stadt ankomme und ich mir nicht ganz sicher bin, ob mich die Gefragten einfach nur mal eben den Berg hoch schicken wollen, ist es für mich ein reiner Überlebenswille in wenigen Metern gleich nochmal Jemanden zu fragen - Nur um ganz sicher zu sein!
Nun ja, ich habe mir heute Abend erst einmal ein kleines Bad gegönnt und werde mich auf morgen vorbereiten und versuchen heute einfach mal richtig zeitig ins Bett zu gehen. In diesem Sinne, Gute Nacht.
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