Sonntag, 14. März 2010

Hallo Hamburg


So, da sitze ich nun. Melde mich erfolgreich aus Hamburg. An dieser Stelle auf jeden Fall schon einmal ein riesiges "Dankeschön" an Anne, die mir ihre Wohnung für die Übernachtung zur Verfügung gestellt hat.
Generell kann ich rückblickend auf den Tag sagen, dass eine Reise mit dem Fahrrad und der Bahn durchaus seine Vorteile hat. Hingegen aller schlechter Presse, die die Bahn in den vergangenen Wochen und Monaten erlitten hat, kann ich zumindest aus heutiger Sicht sagen, dass ich ohne Probleme mein Fahrrad und mich quer durch Deutschland transportieren konnte.
Angekommen in Hamburg musste ich allerdings feststellen, dass sich niedrige Temperaturen und steife Böhen als durchaus kälter herausstellen, als ich bis dato bereit war zuzugeben! Einzige kleine Lichtblicke sind zum einen die Tatsache, dass ich die 10km mit frontalem Gegenwind in Hamburgs Norden mit mittleren Verbrennungen im Gesicht und an den Händen gut überstanden habe und zum anderen, dass nach der örtlichen Wettervorhersage der Wind in den kommenden Tagen nicht aus anderen Richtungen wehen soll, sodass ich mir für die nächsten Tage durchaus Hoffnung auf Rückenwinde machen kann.
Um mich an die nördlichen Temperaturen zu gewöhnen, habe ich heute Abend einen kleinen Rundgang durch das völlig ausgestorbene Hamburg gemacht - Offenbar scheinen die eingesessenen Hamburger diesem Wetter genauso aus dem Weg zu gehen, wie ich es hätte machen sollen! Nun ja, mein Rundgang führte mich zum Jungfernstieg, von dort aus in die Speicherstadt, zu den Landungsbrücken, durch das Portugiesenviertel und schließlich in eines meiner Lieblingslokale (Dem "Herzblut") auf der Reeperbahn. Allerdings habe ich auf dem Rückweg wieder am eigenen Körper erfahren müssen, dass es eine gute und eine schlechte Straßenseite gibt, um schließlich die S-Bahn-Station "Reeperbahn" zu erreichen. Generell sei allen Hamburg-Fremdlingen gesagt: Nie alleine als Mann dieses Viertel abends nach 20 Uhr besuchen, es sei denn, der Wunsch nach käuflicher Liebe ist die Intension dieses Besuchs. Allen anderen sei geraten: Bleibt auf der Seite mit den Strip-Schuppen - Hier werdet ihr zwar von seltsamen Leuten angequatscht, müsst euch aber nicht von einer Klette zur nächsten Hangeln und bei jedem Schritt beteuern, dass man keine Lust auf "ein bisschen Spaß" hat! Für das Auge ist hier dennoch was geboten. Durch die Außentemperaturen sind die Damen des Gewerbes dazu gezwungen, sich in Moonboots und dreifach ausgestopften Wintermänteln zu präsentieren - also vollkommen gegensätzlich zu den Freikörperkultur-Angeboten, die man in diesem Viertel im Sommer angeboten bekommt. Wer "Die Simpson" kennt und das Bild von Maggie im Wintermantel vor Augen hat, wird verstehen, was ich meine...

Alles in Allem ist der Anreisetag für die 900km-Tour durchaus gelungen. Abgesehen von eisigen Winden und kalten Außentemperaturen steht dem Tourstart morgen um 5:30 nichts mehr im Weg.
In diesem Sinne - Gute Nacht

2 Kommentare:

  1. Du hattest ja auch das Glück dein Fahrrad ohne Umstiege transportieren zu können, da der Zug ja von Freiburg bis Hamburg durchgefahren ist.
    Wer aber in Mannheim am Bahnhof mit Rad umsteigt um bspw. nach Frankfurt weiterzufahren macht die Erfahrung wie auffällig schlecht das Kollisionsabfragesystem der anderen Zugreisenden funktioniert. Und auch die Bahnsteige sind nicht dazu gemacht eine halbwegs erträgliche Warteposition zu besetzen.

    Da dir nach deinem Besuch auf der Reeperbahn sicherlich ganz warm ums Herz ist wird dir das Wetter heute bestimmt keine Sorgen bereiten, während du mit einem seligen Lächeln im Gesicht fröhlich vor dich hinpfeifend gen Süden radelst. ;-)

    Viel Erfolg für deine erste Etappe! :-)

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  2. Hallo, Tobi, ich bin heute bei Schneesturm auf der Skipiste fast erfroren (in Flims) und habe natürlich an Dich gedacht... Hoffentlich ist Dein Allerwertester nicht zu sehr beleidigt ob der heutigen Etappe. Ich wünsche Dir gutes Gelingen und werde wunschgemäß Deine Kommentare heute abend vortragen, lieb Grüße, Nik

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