Mittwoch, 17. März 2010

Von einer schlaflosen Nacht, dem Verlust eines Nervs und überklebten Brustwarzen



Zusammenfassung der heutigen Tour:
Tourdaten: Osnabrück - Dortmund
Gefahrene Strecke: 115 km (geplant) ; 57 km (gefahren)
Benötigte Zeit: 4h 17m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 13,44 km/h

Schmerzskalen (1 = so lala ; 10 = ach du verdammte sch****)
Schmerzen im Hintern: 4
Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur: 9
Schmerzen im Schulternbereich: 3

Na das war ja mal eine Nacht und ein Tag, der sich gewaschen hat! In der Absicht eine entspannte Nacht in Osnabrück zu verbringen legte ich mich gestern nach derm Veröffentlichen des Blogs in mein Bett. Mal davon abgesehen, dass die Heizung nicht wirklich funktionierte, obwohl sie auf höchster Stufe eingestellt war, begann sich in meinem Oberkiefer ein leichter pochender Schmerz zu manifestieren. Da diese Zahnreihe in der Vergangenheit sehr auf Kälte (die es ja in den vergangenen Tagen mehr als genug gab) reagierte, machte ich mir keine weiteren Gedanken.
Zum Thema "Schmerzen" möchte ich an dieser Stelle noch eine Kleinigkeit einfügen. In keiner Zeitschrift, keinem Internetforum o.ä. ist die Rede davon, dass man seine Brustwarzen bei längeren Fahrten besonders schützen sollte (zum Beispiel durch Aufbringen eines Plasters o.ä.). Diese fehlende Information sorgte gestern dafür, dass meine Brustwarzen sich im Zuge der Anpassung an die nasse Kälte in einen Zustand brachten, in dem man sie zum Glasschneiden benutzen hätte können. In Folge dessen war in der Nacht nicht auf die für mich sehr entspannte Bauchlage zurückzugreifen, da sonst zu meinem pochenden Schmerz im Kiefer noch zwei kleine Schmerzpunkte im Brustbereich hinzugekommen wären.
Dennoch hatte es sich dieser Schmerz offenbar in den Kopf gesetzt mich um meinen wohlverdienten Schlaf zu bringen. Von den maximal eingeplanten 7,5 Stunden Schlaf gönnte man mir nur knappe 2 Stunden, was mich dann kurz nach 7 Uhr zum Telefonhörer greifen und in einer Zahnarztpraxis anrufen ließ. Ein Termin war schnell gefunden und die Reaktion des Arztes war, abgesehen von dem üblichen "man, ist der groß" und "wieso fährt jemand zu dieser Jahreszeit von Hamburg nach Freiburg mit dem Fahrrad"-Gedanken äußerst nüchtern: "Joa, da müssen wa wohl den Nerv rausholen!" Gesagt, Getan, nach einer Spritze, die meiner fachkundigen zahnmedizintechnischen Auffassung alle drei Arzthelferinnen komplett außer Gefecht gesetzt hätte, wurde meine komplette rechte Gesichtshälfte in einen Zustand vollkommener Lustlosigkeit und gefühlter Leere versetzt. Wenige Minuten später war der Spuk auch schon vorbei und meine Wenigkeit mit 2 Schmerztabletten in der Brusttasche auf dem Weg nach Dortmund. Ach ja, Apropos Brust: Seit heute morgen trage ich kleine Pflaster mit Tiermotiven auf meinen Brustwarzen!
Die Fahrt führte mich heute relativ unspektakulär durch den Teuteburger Wald mit kleinen, mäßigen Steigungen und entsprechenden Abfahrten. Generell kann man hier als naturbegeisterter Mensch der Gegend sicherlich mehr abgewinnen als ich, der heute einfach nur versuchte Zeit aufzuholen, dennoch war auch dieser Streckenabschnitt durchaus begeisternd. Nach der Überfahrt in das Nordrheinwestfälische Hoheitsgebiet ändert sich allerdings der Gesamteindruck der Gegend deutlich. Waren bis zu diesem Punkt viele Häuser "normal" gebaut, merkt man ab hier deutlich die Präsenz der Klinker-Bauweise.
Ich denke, dass die fast schlaflose Nacht und die Ereignisse des Morgens deutlich an meiner Substanz gearbeitet haben. Nach knapp der Hälfte der für heute geplanten Strecke kam ich an einen Punkt, an dem ich mir bewusst wurde, dass meine Energiereserven so erschöpft waren, dass ich mir selbst eingestehen musste, dass ein weiteres Fortkommen ohne massive körperliche Schwierigkeiten nicht möglich war. Ich habe mich deshalb nach 57km in Münster für den Umstieg auf die Öffentlichen Nahverkehr entschieden, um die weitere Tour nicht unnötig zu gefährden. Schlussendlich war es auch von Anfang an auch so geplant, dass die ersten drei Tage mir ziemlich viel abverlangen sollten und die Tour ab spätestens Köln deutlich entspannter verlaufen sollte.
Schlussendlich bin ich gut in Dortmund angekommen, habe mir die Innenstadt ein wenig angeschaut und mich mit den Örtlichkeiten bekannt gemacht. Ich werde versuchen heute einen ganz entspannten Abend und eine gesegnete Nachtruhe zu bekommen um morgen entspannt und ohne große Probleme nach Solingen zu kommen. In diesem Sinne, auf eine ruhige Nacht. Bis morgen

2 Kommentare:

  1. Sehr vernünftig, ich habe das auch mal im Urlaub erlebt, diese Zahnnerven nerven!!!
    Jetzt gab es eigentlich genug Hindernisse, also auf eine entspannte Fahrt und guten Schlaf
    Mit radfahrlichen Gruß: Nik

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  2. Ouch...du hast mein gespieltes .. äh...mein NICHT-gespieltes Mitgefühl - Zahnschmerzen sind die Edelprostituierten aller schmerzverteilenden Huren im Körper. :-/

    Ich hoffe du hast in den nächsten Tagen Ruhe vor all dem Stress und wirst die Tour weiter gut überstehen.

    Ach...welche Tiermotive sind es denn? ;-)

    Erhol dich gut!

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